Passender konnte es nicht sein: Am bundesweiten Aktionstag Girls' Day und Boys' Day – Zukunftstag 2022 waren wir in Barleben unterwegs und haben vor Ort mit weit über 80 Menschen über die Zukunft Barlebens gesprochen und dabei viele Ideen mitgenommen. Dabei ging es mit dem elektrischen Lastenrad und unserer Zukunftskarte im Gepäck zu den interessanten Orten in Barleben. Als eine von 40 Kommunen deutschlandweit arbeitet die Gemeinde Barleben im Modellprojekt „Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel“ und wird nun bis 2024 bei der Erarbeitung und Umsetzung einer Demografiestrategie und ihrer Maßnahmen unterstützt. Das RKW Sachsen-Anhalt setzte die mobile Zukunftswerkstatt am 28.04.2022 um.
Im Kick-off der Zukunftswerkstatt im November 2021 wurden bereits erste Handlungsfelder und Ideen gefunden. Nun galt es, zu diesen Ideen mit den BürgerInnen ins Gespräch zu kommen und zusammen vor Ort weiterzuentwickeln. Die Gespräche haben vor allem gezeigt, dass Barleben auf einem sehr guten Weg ist und bereits auch in vielen Bereichen gut aufgestellt ist. Die fünf großen Handlungsfelder Digitalisierung, Mobilität, Soziales, Migration und Klima waren auch für die BürgerInnen in Barleben von hoher Bedeutung. Allein in der Fußgängerzone Breiteweg konnten wir viel Interesse und die Neugier zu Mitgestaltung wecken. Hier sprachen wir mit älteren Menschen über die Notwendigkeiten von Digitalisierungsmaßnahmen für den Alltag, aber auch über intergenerationelle Konflikte.
Bei der Gemeinschaftsschule Barleben haben wir mit den Jugendlichen vor allem über das Thema Freizeit und Soziales gesprochen und wie eine eSports-Kultur beispielsweise zur Stärkung von Halteankern beitragen kann.
Am Technologiepark Ostfalen (TPO) war das Thema der Mobilität sehr präsent. Hier konnten wir uns mit dem Bürgermeister Frank Nase und MitarbeiterInnen des TPO austauschen: das Gewerbegebiet benötigt mit seinem wachsendem Arbeitskräftebedarf aufgrund neuer Unternehmensansiedlungen neue Formen der verkehrsinfrastrukturellen Anbindung auch über den motorisierten Individualverkehr (MIV) hinaus. Die MitarbeiterInnen zeigten auf, dass gerade aufgrund der peripheren Lage vom Ortskern bei der Anbindung noch Entwicklungspotenzial besteht, das derzeit mit einem Gewerbeshuttle/ Bürgerbus geprüft werden soll.
Der Abstecher nach Meitzendorf zeigte mit dem Betrieb eines Regiomaten – einem Lebensmittelautomat für regionale Produkte – dass bereits ein gutes Angebot für die Sicherung der Daseinsvorsorge und auch Attraktivitätssteigerung geschaffen wurde. Auch wir haben uns hier ein Stück Barleben in Form von Marmelade mit nach Hause genommen. Die Gespräche dort mit den BürgerInnen auf dem „Alten Schulhof“ haben gezeigt, dass die Angebote sehr gut angenommen werden und eine Erweiterung als Tag- und Nachtmarkt denkbar ist. Diese und auch alle weiteren Themen wurden auf unserer „Zukunftskarte“ festgehalten, um diese gemeinsam wieder in der Verwaltung zu platzieren. So konnten wir schon wenige Tage nach unserer Tour die Themen in der Gemeindeverwaltung zusammen mit dem Bürgermeister auswerten. Nun wird daraus ein Werkstattplan für die Umsetzung einzelner Maßnahmen erstellt.
So trägt die Zukunftswerkstatt einen wichtigen Beitrag für die weitere Entwicklung in Barleben!
Das Modellprojekt "Zukunftswerkstatt Kommunen" stützt sich auf die Erfahrungen des 2020 abgeschlossenen Förderprojekts "Demografiewerkstatt Kommunen". Es wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. begleitet.