Man nehme richtig speckigen Rindermist (Tretmist oder Laufhof), dazu Biokohle und jede Menge Wasser. Ruhen lassen und fertig ist das schwarze Gold!
Die entscheidende Zutat – die Biokohle – kam nun endlich auf dem Bauhof in Wolmirstedt an: Die TCR-Pflanzenkohle vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT ist eingetroffen und konnte nun „beladen“ werden. Wie eine Batterie ist es erforderlich, dass die Pflanzenkohle zunächst mit Nährstoffen aufgeladen wird bevor sie in den Boden eingebracht werden kann. Deshalb heißt es nun: Warten!
Im Rahmen des Forschungsprojektes InterPyro sollen die Effekte der sogenannten Terra Preta nun auf einem Testfeld in Wolmirstedt (Landkreis Börde) ersichtlich werden. Dazu wurde, die durch Thermokatalytischem Reforming® (TCR), einem speziellem Pyrolyse-Verfahren, gewonnene Pflanzenkohle zunächst mit Rindermist und viel Wasser in Fässern vermischt, wodurch sich die Nährstoffe hervorragend anreichern können. Nach einer Ruhezeit von mindestens zwei Wochen wird dann die Pflanzenkohle auf die Versuchsfläche in Wolmirstedt verteilt. Damit sollen vor allem eine bodenverbessernde Wirkung erzielt werden. Durch die Pflanzenkohle können Wasser und Nährstoffe im Boden besser gespeichert werden. Durchschnittlich lassen sich dadurch bei der Bewirtschaftung von Ackerflächen 10% höhere Erträge erzielen. Außerdem speichert die Kohle Kohlenstoffdioxid. Bei einer Herstellung von beispielsweise 100 t Biokohle werden 300 t Kohlenstoffdioxid gespeichert. So viel stößt ein Auto aus, wenn es 40 Mal die Erde umrundet. So lohnt sich der Einsatz von Biokohle also doppelt: Verbesserung der Böden und Klimaschutz!
InterPyro ist eines von 7 Modellprojekten, die zur Förderung über das wettbewerbliche Förderprogramm „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt wurden.